Tour 2: Jewish Cemetery Altona

Jüdischer Friedhof  Altona, Königsstraße

Archive aus Stein – Jüdischer Friedhof in Altona

Königstrasse ist die älteste Jüdische Begräbnisstätte in Hamburg und der älteste portugiesische Judenfriedhof in Nordeuropa. Wegen seines Alters und der einzigartigen Grabkunst wurde der Ort bereits 1960 offiziell für das UNESCO Weltkulturerbe vorgeschlagen. Der Altoner Bestattungsort mit den Aschkenasischen und Sephardischen Gräbern wurde den Juden zuerst durch die Schauenburger Grafen während der Dänischen und Schwedischen Periode eingerichtet. Portugiesische Kaufleute kauften ein Stück Land von Ernst III. von Holstein-Schaumburg und Sterneberg, die sogenannten Heuwiesen in Altona am 31.Mai 1619 für die „Verstorbenen der Portugiesischen Nation“. Fünf Jahre später kauften die Deutschen Juden ein eigenes Stück Land als Begräbnisplatz. Bestattungen fanden in der Zeit 1611-1869 statt. Jeder erhaltene Grabstein legt Zeugnis ab vom Leben und Tod berühmter Rabbiner und Gelehrter wie z.B. David Cohen de Lara, Moses de Gideon Abudiente. Auch die Rabbinischen Autoritäten der Aschkenasim wurden hier in Altona bestattet und ziehen weltweit Besucher an, die an ihren Gräbern beten. Das Grab von Jeheskel Katzenellenbogen ließen Nachkommen restaurieren. Er war bekannt als scharfsinniger Verfasser von Responsaliteratur und der Leiter der Gemeinde A-H-U (Altona, Hamburg, Wandsbek). Sein Nachfolger, Jonathan Eibeschütz, ein hervorragender Talmudgelehrter, ist ebenfalls hier bestattet. Ebenso sein Gegner, Jakob Emden,ein rationalistischer Gelehrter der Aufklärung, wurde hier beigesetzt. Dann gibt es das Grab von Raphael Cohen,der ein entschiedner Opponent von Moses Mendelsohn und der Haskalabewegung war. Er war Oberrabbiner von A-H-U und der Vorsitzende des Beth-Ha-Din (Rabbinatsgerichts). Sein Enkel war Gabriel Riesser, ein Obergerichtsrat, der sich für die Gleichberechtigung der Juden einsetzte. Jakob Ettlinger, der Lehrer von Samson Raphael Hirsch, wurde 1871 hier bestattet. Trotz der Zerstörung während der NS-Periode durch Bomben, Vandalismus und Umwelteinflüsse ist der Friedhof ein offenes Buch für alle, die darinnen lesen können.

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