Tour 1: Jewish Grindel District

Jüdisches Leben im Grindelviertel

Wandmalerei Campus Uni Hamburg Cecilia Herrero

Unweit des S-Bahnhofs Dammtor nahe der Uni – in Hamburgs Grindelviertel – entdecken wir überall Zeugnisse jüdischen Lebens. In den 1920er befinden sich im schicken Harvesterhude und Rotherbaum (Grindel) ca. 50 % der in Hamburg lebenden Juden. In koscheren Läden, Bäckereien und Konditoreien sowie Fleischereien, Synagogen samt Religionsschulen, in Jeshiven und Buchhandlungen, beim leutseligen Zusammentreffen ostjüdischer Kulturvereine & transatlantischer Logenbruderschaften brodelte das Leben. Ende des 19. Jahrhunderts zogen jüdische Familien aus der Neustadt (um die St. Michaeliskirche) in Wohnungen des neubürgerlichen Grindelviertels. Wer vornehm tut, wie Albert Ballin, hat seine Villa in Alsternähe. Die am Dammtor bis zur Hoheluftchaussee vorbeifahrenden Straßenbahnen wurden von vielen Hamburgern liebevoll “Jerusalem Express” genannt. Es duftete nach Lattkes, gefillte Fisch, Mazzenbrot und Gänseleberpastete. Noch heute lassen sich zwischen den Shoa-Denkmälern Gebäude und Orte jüdischen Lebens in Universitätsnähe besichtigen. Ehemalige Gemeindehäuser, Gewerbehöfe mit verborgenen Synagogen, frühere Stiftswohnungen für arme Leute, das Logenhaus in dem der Jüdische Kulturbund wirkte und die 2007 neu eröffnete Talmud-Tora-Schule als heutiger Sitz der Gemeinde sind Anlaufpunkte unserer Tour. Heute gibt es ein kleines, jüdisches Revival im Grindelviertel.

 Special: Kaffee/Dinner im Jüdischen Restaurant (Extrakosten)

KonTakt: info__at__mll-hamburg.de

Stolpersteine vorm Hauptgebäude der Uni Hamburg erinnern an jüdische Lehrende, u.a. Ernst Cassirer Uni-Präsident (1933 Berufsverbot)